DNA Metabarcoding von Kotproben / Losungen

Sehr oft werden nur Rückstände von Tieren, z.B. Kot oder Losungen vorgefunden, das eigentliche Tier kann nicht immer direkt beobachtet werden. Nicht immer ist eine Identifikation aber aufgrund der Losung möglich. Eine genaue Bestimmung der Art kann aber beispielsweise für die Durchführung von Schutzmaßnahmen von entscheidender Bedeutung sein. Des Weiteren ist es in Zeiten der sich verändernden und geringeren Artenvielfalt wichtig zu wissen, welche Nahrung über das Jahr hinweg zur Verfügung steht und wie sich Veränderungen im Nahrungsnetz auf die einzelnen Arten auswirken.

Kotproben enthalten Informationen über den Wirt sowie die Beute des Wirts. Mit molekularen Methoden wie dem DNA Metabarcoding können Tiere überwacht werden, ohne sie zu sehen, und die erfassten Daten von Kamerafallen ergänzen. Standardmethoden zur Beuteerkennung umfassen die visuelle Erkennung von Überresten in Kotproben. Diese Methode wird durch das Verdauungssystem des Wirts und die Überbleibsel der Beuteteile eingeschränkt. Daher ist sehr kleine oder gut verdaute Beute möglicherweise nicht mehr identifizierbar und kann mit visuellen Methoden nicht mehr erkannt werden.

Kotproben oder Losungen sind Mischproben, in denen sowohl die DNA des Tieres als auch die der gefressenen Tiere, Pilze und Pflanzen enthalten ist. Durch eine Analyse der nach dem Verdauungsvorgang auffindbaren DNA im Kot kann man mit dem DNA Metabarcoding sowohl die Tierart als auch die der gefressenen Arten bestimmen. Letzteres ermöglicht ein effizientes Monitoring der heimischen Vielfalt ohne die Tiere dadurch zu stören.

Das DNA Metabarcoding bietet eine nicht-inasive und schnelle Möglichkeit Einblicke in die Verbreitung und das Vorkommen einzelner Arten, sowie die örtliche Biodiveristät über das Nahrungsnetz zu gewinnen. Hierdurch können Arten gezielter geschützt und gefördert werden und spezifische Fragestellungen untersucht werden.

Folgende Fragestellungen können beispielsweise mithilfe des DNA Metabarcodings von Kotproben / Losungen untersucht werden:

  • Unterstützung bei der Artenüberwachung, z.B. Beobachtung von geschützten Arten oder städtischen Säugetieren
  • Beuteanalyse, Erstellung von Artenlisten konsumierter Beutetaxa
  • Indirekte Identifizierung von vom Menschen hinterlassenen Nahrungsmitteln, die im Nahrungsnetz der Tiere (z.B. Waschbär) wieder auftauchen
  • Möglicher Nachweis von invasiven Arten und Schädlingsarten wie z.B. pflanzenschädigenden Arten
  • Möglicher Nachweis krankheitsübertragender Arten, z.B. über den Nachweis von Mückenarten im Fledermauskot
  • Aussagen über den Gesundheitszustand von Individuen, z.B. über den Nachweis von Parasiten im Kot
  • Untersuchung der Veränderungen des Nahrungsspektrums durch Veränderungen in der Landschaft

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