Vielfalt vor unserer Haustür

Malaisefalle an der ZSM in München (Mai 2018)

Nicht erst seit den diversen Schlagzeilen der letzten Monate und Jahre wissen wir, dass die natürliche Vielfalt unseres Planeten bedroht ist. Rückgang der Insekten, Verluste vieler Vogelarten, Verbau und Versiegelung vieler natürlicher Biotope und Trockenlegungen der Moore. Das sind nur einige Beispiele zum Thema Biodiversität, die uns fast täglich in den Medien und in wissenschaftlichen Publikationen begegnen. Wissenschaftler warnen seit Jahren vor den dramatischen Verlusten in unserer Natur. Aber was passiert wirklich da draußen? Es gibt schon viele Studien, die die Entwicklung der Biodiversität in einzelnen Regionen oder zu gewissen Zeiten untersucht haben, aber langjährige, fundierte Daten fehlen größtenteils. Auch in Deutschland soll jetzt ein groß angelegtes Monitoring der Insekten stattfinden. Auch wir von AIM wollen einen Beitrag zur Erfassung der heimischen Artenvielfalt leisten. Daher haben wir letztes Jahr beschlossen direkt vor unserer Haustür einmal nachzusehen. Auf dem Gelände der Zoologischen Staatssammlung in München (ZSM) haben wir eine Saison lang Daten zu den Fluginsekten gesammelt. Dies werden wir nur jedes Jahr an einem anderen Standort weiterführen, um es dann mit der Öffentlichkeit zu teilen und somit mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Biodiversität zu lenken und einen kleinen Beitrag zum Monitoring heimischer Insekten zu leisten. Denn man kann nur schützen was man kennt!

Nach der dramatischen Veröffentlichung von Hallmann et al. 2018, dass in den letzten 27 Jahren in Naturschutzgebieten über 75% der Biomasse von Fluginsekten zurück gegangen ist, waren auch wir alarmiert. Wie konnte so etwas in einem Naturschutzgebiet passieren und wie stand es um die Insekten im Rest des Landes? Wir wollten nicht lange warten und starteten deshalb sofort. Auf einer extensiv gemähten Wiese vor der Zoologischen Staatssammlung in München stellten wir daher im Mai 2018 unsere Malaisefalle für ein erstes Monitoring auf. Je nach Aktivität der Insekten wechselten wir alle ein bis zwei Wochen die Fangflasche aus. Alle in der Flasche befindlichen Insekten wurden dann mit unserem DNA Metabarcoding Service als eine Probe analysiert.

Hier wollen wir Ihnen die Ergebnisse und Daten der letzten Jahre präsentieren.

Auch 2019 stand unsere Malaisefalle wieder: am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) beim Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in Bad Lauchstädt bei Leipzig. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Mitarbeitern des iDiv für die tolle Kooperation!

Malaisefalle am UFZ/iDiv Ecotron in Leipzig (April 2019)

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